Hass-Liebe: destroyed Jeans

Warum sollte man sich eigentlich eine kaputte Hose kaufen? Berechtigte Frage. Überall sehe ich halb-zerfetzte Jeans-Hosen, die mehr Bein freilegen als so mancher Sommerrock. Und das bei Temperaturen jenseits der 5 Grad. Auch wenn es völlig suspekt ist Geld für etwas kaputtes auszugeben, sehen “destroyed” Jeans doch irgendwie cool aus. Allerdings hege ich zu dieser Art von Jeans eine gewisse Hassbeziehung.

Die nicht ganz kaputte “destroyed” Jeans

Unzählige Modelle habe ich in den letzten Monaten bestellt und anprobiert. Aber so richtig toll wollte keiner dieser Hosen an mir aussehen. Jeans im Boyfriend Stil, die vom Oberschenkel bis zum Schienbein nichts weiter zusammenhält als ein paar Fetzen und die unter Fashionistas beliebte Jamie Jeans von Top Shop, die sehr dezent nur am Knie eingerissen ist – all diese Hosen haben sich dazu entschieden mir nicht zu stehen.

Dies hat wohl zweierlei Gründe. Zum einen bilde ich mir ein zu “fleischige” Knie zu haben – jeder Riss in einer Röhrenhose lässt meine Knie wie ein abgehangener Schinken wirken und für die “all-over” kaputten Hosen bin ich wohl einfach zu alt. Aber mit dieser Einstellung möchte ich mich nicht abfinden. Wieso sollte man zu alt für etwa sein. Das ist völliger Quatsch. Nun dachte ich mir, fleischige Knie hin oder her, es muss sich doch ein Mittelweg finden lassen, wie ich auch ohne perfekte Knie und jenseits der 25 diesen Trend tragen kann.

Und siehe da, eines Abends kam es mir wie ein Gedankenblitz. “Ich habe da doch noch diese eine Jeans ganz hinten im Schrank.” Noch bevor ich diesen Gedanken zu ende denken konnte, stand ich mitten in der Nacht vorm Kleiderschrank und wühlte eine alte Jeans aus dem Schrank. Dieses Modell ist von Pimkie und bestimmt schon 5 Jahre alt. Nur gut, dass sie nicht dem Entrümpelungswahn zum Opfer gefallen ist. Schnell schlüpfte ich hinein und siehe da, sie passt sogar noch. Perfekt dachte ich mir. Nicht zu viele Risse, die Knie sind versteckt und erfrieren werde ich in dieser Hose auch nicht. Aber das Beste? Ich musste nicht mal Geld ausgeben.

Von Zeit zu Zeit lohnt es sich also doch nicht alles wegzuschmeißen nur weil man es jahrelang nicht getragen hat.

Gegensätze ziehen sich an: Spitze und Destroyed Jeans

Ich liebe Gegensätze, vor allem in Sachen Kleidung. Und welcher Gegensatz würde besser zu einer kaputten Hose passen, als feine Spitze und Chiffon? Richtig – Nichts, außer vielleicht Tüll, aber ich möchte ja nicht zu einer Karnevals Veranstaltung. Zur nicht ganz so kaputten Jeans kombiniere ich daher mein liebstes Crop Top von Bershka. Und da die Temperaturen noch immer  winterlich sind und ich nicht krank werden will, kommt unter das sommerliche Top noch ein – Achtung jetzt kommt’s – “Unterhemd”. Ziemlich spießig nicht wahr? Aber nun gut, ein wenig spießig ist mir immer noch lieber als völlig durchfroren durch die Stadt zu laufen. Strickjacke, Schal und einen hellen Mantel drüber und schon ist der Look zur zerrissenen Hose fertig. Eine Drew Look-A-Like Tasche von FTW-theshop.com rundet das Outfit mit einem kleinen Hingucker super ab.

Outfit-Details
Jeans – Pimkie (alt), Crop Top – Bershka (alt), Top/Unterhemd – H&M, Mantel – Mango, Schuhe – Bershka, Tasche – FTW-theshop.com

Wie steht ihr zu dem Trend destroyed Jeans? Kann euch die Hose gar nicht kaputt genug sein oder zieht ihr die schlichtere Variante vor?

Dane.