Ihr Lieben, kennt ihr das, wenn euch ein Thema nicht mehr loslassen will und ihr stundenlang darüber grübeln müsst? Bei mir das letzte Woche nach einer Autofahrt der Fall. Ich hatte gerade Feierabend gemacht und fuhr mit dem Auto wieder nach Hause. Diese Zeit nutze ich meist, um mich durch die Podcasts dieser Welt zu hören. Was will man auch sonst auf einer anderthalbstündigen Autofahrt produktives machen? Von amüsant, über politisch bis hin zu Lebensweisheiten. Und an diesem Abend hörte ich einen Podcast, dessen Thema mich ein wenig länger beschäftigen sollte…
Ich weiß gar nicht mehr, wie der Podcast hieß. Irgend so ein pseudomotivierender Lebensweisheiten-Podcast zum Thema “Selbstbewusstsein”. Ihr merkt schon, dass ich alles andere als begeistert war von dieser Folge, die ich da hörte. Denn wie ich den Podcast so hörte, sträubte sich in mir plötzlich alles. “Das soll junge Frauen dazu motivieren sich selbst zu lieben und selbstbewusst durchs Leben zu laufen?” – Dachte ich mir. Irgendwie sind die Tipps doch immer die Gleichen und am Ende nichts als leere Worthülsen die man einfach so ins Mikrophone spricht. “Sei einfach du selbst und kümmere dich nicht darum was andere sagen” – sagte der Sprecher und irgendwie war das auch der Grundtenor, den alle Tipps gemeinsam hatten – bei diesem fast zweistündigen Monolog darüber, wie einfach es doch sei, wenn man nur ein paar Tipps beherzigt. Doch den richtigen Kick oder das initiale Gefühl auf einmal selbstbewusster zu sein, geben sie einem nicht.
Und ich weiß auch gar nicht, warum mich dieses Thema an diesem Abend nicht mehr loslassen wollte. Bilde ich mir doch ein, mit mangelndem Selbstbewusstsein gar kein Problem zu haben. Doch es ist nicht die persönliche Redelektion des Themas mit meinem Selbstbewusstsein, sondern vielmehr die inhaltliche Aufbereitung und die Art und Weise, wie dieser selbsternannte Life-Coaches das Thema vermittelte. Denn wie schon gesagt, es sind nur Worte und Phrasen, die man so in jedem Frauenmagazin dieser Welt findet. “Schultern zurück und Haltung annehmen” – und schon soll ich selbstbewusster sein? Klar, eine aufrechte Haltung vermittelt Anderen, dass ich mitten im Leben stehe und weiß was ich will, aber bin ich deshalb gleich selbstbewusster. Ich bezweifle das stark. Ist es doch eine innerliche Einstellung und keine Körperhaltung?! Also machte ich mich nach meiner Ankunft gleich an meinen Laptop und googelte erst mal: “Tipps für mehr Selbstbewusstsein”. Was mir da auf den ersten Seiten vorgeschlagen wurde, erschreckte mich.
“…in 30 Tagen zu mehr Selbstbewusstsein…” oder “Mit diesen 14 Tipps wirst du sofort selbstbewusster”
Liest man sich die Artikel durch, so ähnlich sich die Tipps wieder. Nur mit dem Unterschied, das kreative Redakteure die immer gleichen Tipps und leeren Phrasen mit neuen Synonymen beschreiben. Aber Keiner dieser Artikel ist inspirierend oder vermittelt das richtige Feeling. Und erst recht nicht würde ich auch nur einen dieser Artikel jungen Menschen empfehlen, die gerade mit sich und ihrem eigenerem Körpergefühl hadern.
Irgendwie völlig unbefriedigt, wie die Online-Medien mit diesem Thema umgehen, lehne ich mich also zurück und denke nach: “Was würde ich wohl meinem Patenkind erzählen, wenn es mich in ein paar Jahren nach Rat fragen würde, wie man selbstbewusster wird?” Ok, letzte Chance Instagram – ein Eldorado von selbstbewussten Menschen, die sich täglich präsentieren. Ich weiß, ein Widerspruch in sich. Aber da, in dieser Rosswolken-Scheinwelt, zwischen all den #fitspo Bildern und #wokeuplikethis Selfies, gibt es etwas dass ich meinem Patenkind zeigen würde. Eine Persönlichkeit, die in meinen Augen wie keine Andere für das Wort Selbstbewusst steht: Ricardo Simonetti, Eine bunte schillernde Persönlichkeit, die wohl nicht jedem gefällt und dessen Art auch nicht bei jedem gut ankommt.
Doch es sind nicht einfach nur seine Bilder. Es sind diese kurzen Video-Sequenzen in seiner Story, die er täglich mit uns teilt. Vor allem die, bei denen er völlig unbekümmert einen Britney Spears Song auf einer Flughafentoilette im Waschraum performt und sich selbst im Spiegel dabei aufnimmt. Dabei verzieht er nicht eine Mine, wenn jemand sich neben im die Hände wäscht oder zur Tür hereinkommt. Nein, er singt und tanzt einfach weiter und kümmert sich nicht mal im Ansatz darum, was die Leute um ihn herum denken. Für den einen mag es narzisstisch, peinlich oder sogar völlig überdreht sein, aber genau diese paar Sekunden lassen uns soviel mehr über Selbstbewusstsein lernen, als jeder kluge Artikel, der vollgespickt ist mit den immer gleichen Ratschlägen. In nicht mal 10 Sekunden zeigt er der ganzen Welt, wie Selbstbewusstsein, Selbstliebe und absolute Unbekümmertheit aussieht. Und ich liebe es. Denn das ist genau der richtige Weg: Nicht reden sondern machen! Aber seht selbst…
Ich hoffe, dass Ihr ihm schon alle folgt, denn wann immer ich mal einen schlechten Tage habe, suchte ich einfach seine Story und schon habe ich wieder ein Lächeln auf den Lippen.
Liebst, Daniela