Mein persönlicher 30-Tage Test: Montag Morgen, es ist kurz nach 6 und der Wecker klingelt. Bis meine Augen so weit auf sind, dass ich es gefahrlos bis ins Bad schaffe, vergehen weitere 20 Minuten. Erneut schaue ich auf das Handydisplay und stelle mit erschrecken fest, dass es schon kurz vor 7 ist. Jetzt aber aller höchste Eisenbahn. Mit äußerst müden Augen und noch müderem Geist stehe ich während des Zähneputzens vor dem Spiegel und stelle mir mal wieder die Frage, wie ich es wohl schaffe morgens besser aus dem Bett zu kommen. Klar, überall im Netz liest man tolle Tipps von Bloggern, probiert sie aus und irgendwie bewirken diese Tipps nur ein morgendliches Hoch für eins zwei Tage. Durch Zufall bin ich dann auf das Buch “Miracle Morning: Die Stunde, die alle verändert” von Hal Elrod gestolpert. Überall liest man, dass das Buch wohl “lebensverändernd” sein soll. Dabei ist das Grundprinzip ganz einfach erklärt. Wer früher aufsteht und seinen Morgen organisiert, wird effizienter und glücklicher in den Tag starten. Das machte mich neugierig und ich habe es 30 Tage getestet.
Das Konzept von “Miracle Morning”
Das Konzept von Miracle Morning ist leicht erklärt. Man soll eine Stunde früher aufstehen und den Morgen strukturiert verbringen. Das soll einem helfen besser in den Tag zu starten. Während dieser strukturierten Stunde soll man eine ganz bestimmte Routine aufbauen. Im Englischen nennt sich dieses Konzept “scripted morning” und ist besonders bei Amerikanern sehr beliebt. Ein gutes Beispiel ist hier Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der jeden Tag ein graues Shirt trägt, weil er sich in der Früh nicht mit der unnötigen Frage beschäftigen will, was er wohl anziehen soll.
Bedenkt man, wie lange man morgens, oftmals gefrustet, damit verbringt vor dem Schrank zu stehen und sich zu überlegen was man anzieht, kommt da über die Woche hinweg schon einiges an Zeit zusammen. Ganz davon abgesehen, wieviel Energie diese Entscheidung bereits morgens kostet. Hal Elrod schreibt in seinem Buch, dass der Tag so verläuft, wie man ihn beginnt. Macht man sich dies beim Beispiel der Kleiderwahl bewusst, gibt einem bereits dieser nervige Prozess schon so viel negative Energie für den Tag mit, dass man doch sofort auch nur noch graue Shirts tragen möchte. Ziel des Buches ist es daher, einen gut durchorganisierten Morgen zu haben, bevor man seinen Alltag beginnt.
Die Grundsäulen des “Miracle Morning” Konzeptes bilden dabei die 6 Abschnitte, die sogenannten “Lebens Retter” (S.A.V.E.R.S.):
- S = Silence = Ruhe (5 Minuten)
- A = Affirmation (5 Minuten)
- V = Visualisierung (5 Minuten)
- E = Exercise = Bewegung (20 Minuten)
- R = Reading = Lesen (20 Minuten)
- S = Scribe = Schreiben (5 Minuten)
Im Buch selbst gibt es zu jedem der Lebens Retter viele Tipps, wie sich die einzelnen Abschnitte gestalten lassen. Die Reihenfolge ist dabei völlig egal. Wichtig ist, dass man sich in dieser Stunde jeden der einzelnen Abschnitte widmet.
Meine neue Morgen Routine in Anlehnung an das Buch “Miracle Morning”
Natürlich ist das Umsetzten aller Tipps, die der Autor im Buch gibt, noch nicht zu 100 Prozent möglich. Dennoch habe ich nach einem Monat schon viele Tipps beherzigt und inspiriert von diesen meine neue Morgenroutine gefunden. Besonders schwer vielen mir in den ersten Tagen die Abschnitte “Affirmation”, “Scribe” und “Visualisierung”. Allerdings gibt es besonders aus psychologischer Sicht eine Menge Inspiration im Netz dazu, aber auch im Buch selbst.
5:30 Uhr Aufstehen, Zähneputzen, ein Glas Wasser trinken
5:40 Uhr Bewegung: Stretching Übungen gepaart mit Pilates
6:00 Uhr Ruhe: Atemübungen – dabei konzentriere ich mich nur auf die Atmung und versuche meine Gedanken außen vor zu lassen
6:05 Uhr Affirmation – Die Beeinflussung des Unterbewusstsein: Mit Hilfe des 5-Schritte Plans im Buch
6:10 Uhr Reading: Ich lese inspirierende Artikel im Netz zum Thema Persönlichkeitsentwicklung und zum Schluss checke ich das Tagesgeschehen
6:30 Uhr Visualisierung und Scribe: Aktuell lasse ich diese beiden Punkte noch parallel laufen und schreibe parallel zu meinen Gedanken auch kleine Texte oder ToDo Listen
6:40 Uhr Ich mache mich für den Tag fertig (Schminken, Anziehen) und fahre dann auf Arbeit (dort frühstücke ich auch)
Meine Erfahrung mit dem Buch “Miracle Morning”
Nun stellt ihr euch bestimmt die Frage: “Funktioniert das Prinzip von Hal Elrod bei mir?” Ich sage ja – mit Startschwierigkeiten. Die Tipps im Buch sind toll und funktionieren bei mir vor allem unter der Woche prima. Wenn man sie beherzigt und an sich arbeitet, funktioniert das mit dem frühen Aufstehen wunderbar. Man fühlt sich erholt und motiviert. Allerdings beherzige ich die Tipps erst seit gut einem Monat und muss noch an mir und der Umsetzung arbeiten. Gerade zur Mitte der Woche knigge ich noch regelmäßig ein – “nur noch 10 Minuten!“. Da klappt das mit dem Arsch hochkriegen und Verantwortung übernehmen noch nicht so ganz. Auch experimentiere ich noch mit der Reihenfolge der einzelnen Abschnitte. So bin ich mir noch nicht ganz einig wann genau ich die körperliche Betätigung einschiebe.
Allerdings merke ich, dass mir die festen Strukturen am Morgen gut tun. Sie helfen mir fokussiert in den Tag zu starten. Geben meinem Tag eine positive Richtung und helfen dabei dem bekannten Hamsterrad “wake up-work-sleep-repeat” zu entkommen.
Mein Tipp für diejenigen, die mit “Miracle Morning” anfangen wollen: Einfach machen! Auch wenn man mal aussetzt, ist das kein Weltuntergang, wichtig ist es am Ball zu bleiben und den für sich passenden Weg zu finden. Ob mit Yoga, HIIT Workout, Zeitung lesen oder mit Romanen. Wichtig ist das der Morgen eine Struktur bekommt, dass man sich eine Stunde nur für sich Zeit nimmt, um dann positiv in den Tag zu starten. Wem es besonders schwer fällt, sollte klein anfangen und zu Beginn erst einmal 15 Minuten früher aufstehen und diese 15 Minuten beispielsweise mit Stretching, To-Do Listen schreiben und frühstücken beginnen.
Fazit nach einem Monat Mircale Morning
Ich bin gespannt wie lange ich es mit der Morgenroutine durchhalte. Aktuell fühlt es sich gut an. Allerdings kenne ich auch meinen Körper. Als passionierter Langschläfer, der erst so richtig in den Abendstunden aufdreht, kann ich mir gut vorstellen, dass das Konzept bei mir nicht auf Dauer anzuwenden sein wird. Ich denke aber, dass es ein tolles Konzept mit den richtigen Impulsen ist, insbesondere für die persönliche Entwicklung. So bin ich mehr als gespannt, ob ich auch noch in einem halben Jahr das frühe und strukturierte Aufstehen durchhalten kann.
Daniela
Hallo Daniela,
und frohe Ostern!
Während die Meute sich gerade mit der Osterbeute beschäftigt und der Kaffee läuft habe ich deinen Artikel gelesen. Sehr inspirierend!
Stehst du auch heute noch früher auf? Konntest du das Konzept über einen längeren Zeitraum hin etablieren?
Viele Grüße,
Britta
Da bin ich mal gespannt was du in einen halben Jahr sagen wirst und ob du das Programm immer noch durchziehst. Ich habe auch nach langem hin und her geschafft morgens um 05:15 aufzustehen und ins Fitnesscenter zu gehen, so kann ich morgens meine Sporteinheiten erledigen und bin abends frei. Ich merke, wie mein Körper genau dies braucht und wie träge ich bin, wenn ich mal nicht morgens zum Sport gehe (weil Restday und so). Ich habe ich viele Bücher hoher Persönlichkeiten gelesen und so gut wie jeder hat den Tag früh gestartet, was zeigt, dass man früher aufstehen muss, um erfolgreich zu sein.
Liebe Grüße
Maria
Liebe Maria,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich hätte es auch nicht für möglich gehalten, dass ich mal so früh aufstehe, um dann auch noch Sport zu machen. Aber es ist wirklich eine Sache der Gewohnheit. 🙂
Liebe Grüße
Daniela
Ein richtig interessanter Beitrag. Super geschrieben 🙂 Ich komme morgens auch sehr schwer aus den Federn nur im Sommer fällt es mir etwas leichter. Das Buch muss ich mir mal im Laden ansehen ? lg
Liebe Beatricella,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar. 🙂
Liebe Grüße
Daniela
wow ein sehr toller beitrag meine liebe 🙂 jaja ich versuche auch eine stunde früher aufzustehen dann verbringe ich die zeit meist mit nem kleinen workout dann dusche tee u dann bloggen 🙂 aber vor 6 aufstehen wäre glaube ich horror für mich 🙂 wann gehst du dann bitte schlafen?
glg katy
http://www.lakatyfox.com
Liebe Katy,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Nun ja, wenn der Arbeitswegs entsprechend lang ist, dann muss man auch schon mal vor 6 aufstehen. Alles eine Sache der Gewohnheit. Meistens bin ich dann auch schon um 22 Uhr im Bett verschwunden.
Liebe Grüße
Daniela